Hof Sternenhof – Landwirtschaft im Wandel

Obwohl wir den Sternenhof erst seit rund 20 Jahren führen, geht dessen Geschichte weiter zurück und war beispielgebend für die Entwicklung der Landwirtschaft im Berggebiet. In dieser Zeit holte die Industrialisierung die Bauern im Goms ein, Veränderungen, die das ganze Tal prägen sollten, folgten. Aus einer von der Landwirtschaft geprägten Gesellschaft im letzten Dorf des Tals wurde ein Tourismuszentrum mit internationalen Gästen. Aus einem Dorf, in der alle an Landwirtschaft beteiligt waren, wurden 6 Bauernfamilien. Aus unzähligen kleinen Ställen, die überall verteilt waren und deren Überreste inzwischen zum ein oder anderen Ferienhaus geworden sind, wurden vier grosse und ein kleiner Stall. Dies ist die Geschichte vom ersten dieser grossen Ställe.

Als Genossenschaftshof wurde im Jahr 1961 das Land und die Tiere von 7 Kleinbauern vereinigt. So entstand ein für damalige Verhältnisse sehr grosser und moderner Betrieb. Der Bauernhof wurde von externen Experten geleitet, die Arbeit verrichteten verschiedene Leute aus der Region. Das Konzept stiess im Dorf auf grossen Widerstand. So wurde beispielsweise anfangs der Wasserzugang verweigert. Die Betriebsstruktur funktionierte jedoch auf lange Sicht schlecht und so führte unser Vorgänger Ferdinand Kreuzer den Betrieb ab 1972 allein. Die Milch wurde seit jeher in der Genossenschaftskäserei direkt in Oberwald veredelt.

Nachdem wir im Spätwinter 2004 nach Oberwald gezogen waren, konnten wir bereits im Sommer 2005 den dringend benötigten Neubau realisieren. Dem inzwischen aus der Mode gefallenen Anbindestall folgte offener Laufstall. Das offene Konzept wurde nicht nur aus Kostengründen gewählt, sondern auch um unseren behornten Kühen den nötigen Platz bieten zu können. Als Nebeneffekt erstrahlt beim Arbeiten frühmorgens im Stall der Sternenhimmel, der unserem Hof schlussendlich auch den Namen gegeben hat.

In den letzten 19 Jahren haben wir uns nicht nur in Oberwald, sondern auch in unserem Stall eingelebt. In einer sich wandelnden Zeit versuchen wir nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. Diese ist wichtig, nicht nur um Lebensmittel zu produzieren, sondern auch um unsere Kulturlandschaft und Biodiversität zu erhalten.

Seit die Genossenschaftssennerei Oberwalds 2014 schloss, liefern wir unsere Milch in die Bio Bergkäserei Goms in Gluringen. Den Alpkäse unserer Kühe vermarkten wir aber weiterhin selber. Der Webshop dieser Website soll ein weiterer Schritt sein, um unsere Hofprodukte direkt unter die Leute zu bringen.